Repräsentanz und Inhalte in der muslimischen Verbandslandschaft

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Ein grundsätzliches Problem der muslimischen Community ist, dass Repräsentanz nicht immer mit Inhalten ausgefüllt wird. Kooperationspartner und behördliche Gesprächspartner klagen dann immer wieder, dass man mit muslimischen Vertretern zusammenkommen und sich gut unterhalten kann, aber inhaltlich kaum ein Input kommt. Auch als Community bekommen wir aber immer seltener mit, ob und welche Positionen es von Verbandsseite zu Themen gibt, die uns alle betreffen.

Mittlerweile verschiebt sich die Klage über die muslimische Repräsentanz jedoch immer mehr in eine Richtung, bei der nicht die fehlenden Inhalte beklagt werden, sondern bereits die fehlende Präsenz. Am Austausch und an der Zusammenarbeit Interessierte finden kaum noch Ansprechpartner.

Diese Entwicklung gilt es meiner Meinung nach zu beleuchten. Ich meine, dass dieser Rückzug aus dem öffentlichen Diskurs und dem Austausch sehr viel mit den Inhalten oder besser gesagt, den fehlenden Inhalten zu tun hat. Und auch damit, dass viele Mauern für den Zugang zur allgemeinen Zivilgesellschaft, die vor 10 Jahren vielleicht noch undurchdringbar gewesen sind entweder bröckeln oder schon gefallen sind.

An dem Punkt reicht es aber nicht mehr zu repräsentieren. Man muss vielmehr Inhalte einbringen und Verantwortung übernehmen können. Aktuell führt die Erkenntnis über das Fehlen der eigenen notwendigen strukturellen Voraussetzungen nicht zu einem Bewusstseins- und Mentalitätswandel und zu notwendigen Überlegungen über einen Strukturwandel, sondern zum immer stärkeren Rückzug aus öffentlichen Diskursen und auch Kooperationen.

Daran wird sich auch nichts ändern, wenn wir trotz allem den innermuslimischen Diskurs nicht weiter vertiefen und stärken. Mag sein, dass sich einige Akteure auch diesem Diskurs verweigern werden. Nur darf dies für die Community nicht bedeuten, die eigene Diskurs- und Lösungsfähigkeit von der Bereitschaft einzelner Funktionäre und Institutionen abhängig zu machen. Neben verbandsunabhängigen Akteuren gibt es auch von Verbandsseite genug Interessierte, die solch einen Diskurs unterstützen und sich daran beteiligen würden. Diese gilt es zusammenzubringen.

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