Nach Konflikten um die “Charta der republikanischen Werte” und Spionagevorwürfen im CFCM sucht das französische Innenministerium den direkten Dialog mit der muslimischen Basis und den Moscheegemeinden.
Der Schritt kam nicht unerwartet und zeichnete sich schon länger ab. Das französische Innenministerium, verantwortlich für den Dialog mit den Religionsgemeinschaften im Land, umgeht die nationalen Verbandsspitzen der muslimischen Verbandslandschaft und sucht den direkten Kontakt zur muslimischen Basis und den Moscheegemeinden.
Der Diskurs über Islam und Muslime in Deutschland und anderen europäischen Staaten nimmt in diesen bewegten Zeiten nicht an Intensität ab. Die Zahl der Beiträge wird zwar mehr, nicht jedoch unbedingt die Zahl der Wortmeldungen auf Seiten der muslimischen Gemeinschaften. Für Öffentlichkeit und Medien ist es aktuell eher schwierig, überhaupt an O-Töne von Vertretern der muslimischen Gemeinschaften zu kommen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat letzte Woche das Ende eines Programmes verkündet, das ausländischen Staaten die Entsendung von Imamen und Lehrern nach Frankreich ermöglicht. Nach einem Bericht des Senders France 24 erklärte der Präsidenten auf einer Pressekonferenz im elsässischen Mülhausen, dass damit der “ausländische Einfluss” auf die Frage gebrochen werden soll, wie der Islam in Frankreich gelebt wird und wie er sich organisiert.